Fundsup – Das Tinder für Investoren und Start-ups

(Quelle: venturecaferotterdam.org)

(Quelle: venturecaferotterdam.org)

„Die Art und Weise, wie Start-ups bisher nach Investoren suchen mussten, war nie sehr effizient“, erklären Heiko Knot und Arjen Strijker, die Gründer der niederländischen Plattform Fundsup, in einem Interview mit der Nachrichtenplattform Innovation Origins.

Diese Suche wollen die beiden mit ihrer digitalen Matchmaking-Plattform für Investoren und Start-up Gründer erleichtern. Gerade in der Anfangsphasen ist es für unbekannte Start-ups schwer das nötige Kapital für Produktion, Personal und Marketing aufzubringen. Daher müssen die Gründer oft auf zahlreichen Veranstaltungen „pitchen“, das heißt vor potentiellen Kunden durch eine schnelle und möglichst informative Präsentation ihrer Geschäftsideen zu überzeugen und somit Aufträge zu bekommen (Quelle: derbrutkasten.com). Zudem mussten Gründer oft mühsam mit Standardformularen für Risikokapitalfonds nach Investoren suchen und in vielen Branchen gibt es sehr viel Konkurrenz für Start-ups, die noch nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügen (Quelle: innovationorigins.com). Für Investoren hingegen ist die Suche nach geeigneten Start-ups, in die sie ihr Kapital gewinnbringend investieren können, oft sehr zeitaufwendig und manche Investoren gehen nur für das Buffet zu solchen Vorstellungen, erklären Knot und Strijker (Quelle: innovationorigins.com).

Die Gründer der Plattform (Quelle: innovationorigins.com).

Ihre Plattform Fundsup funktioniert ähnlich wie renommierte Dating-Apps, nur dass sich bei der Fundsup-App alles um Business-Deals statt Liebe dreht. Gründer von Start-ups können für ihr Unternehmen ein Profil erstellen, um die Aufmerksamkeit von Investoren zu erlangen (Quelle: medium.com). Auf diesem Profil können sie sich vorstellen und angeben wie viel Kapital sie benötigen, also praktisch kostenlos pitchen (Quelle: innovationorigins.com).

Die Investoren, speziell Privatinvestoren und Investmentfonds, können sich mit einem monatlichen Abonnement bei Fundsup anmelden und erhalten eine Nachricht, wenn ein Start-up ihren Interessen entsprechen könnte. Dieses Matching funktioniert über Algorithmen, die die Interessen der Investoren mit den Angaben der Start-ups vergleicht und Vorschläge erstellt. Die Vorteile der App liegen für Investoren darin, dass sie vollkommen anonym nach Start-ups suchen können, wenn sie dies so wünschen, und via Chatfunktion direkt mit potentiellen Start-ups in Kontakt treten können (Quelle: Google PlayStore). Knot erläutert im Interview mit Innovation Origins, dass die Investoren besonderen Reiz darin sehen sich aktiv an neuen Initiativen zu beteiligen, da viele Investoren bereits eigene Unternehmen haben oder hatten. 

Dieser ganze Prozess läuft natürlich nicht unkontrolliert ab. So prüft Fundsup zum Beispiel alle Unternehmerprofile vor der Veröffentlichung und verifiziert diese. Auch die Unternehmer werden geprüft und können bei Missbrauch der Plattform ausgeschlossen werden, wenn sie zum Beispiel mit Fundsup ihr eigenes Unternehmen versuchen zu fördern durch Anbieten von Dienstleistungen gegen Aktien des Start-ups (Quelle: innovationorigins.com).

Auch die Gründer von Fundsup standen am Anfang vor den Hindernissen einer Unternehmensgründung, denn es war laut Strijker und Knot schwierig eine Datenbank zu erstellen, die sich an zwei Seiten richtet und noch keinen Namen hat (Quelle: innovationorigins.com). Zudem sehen sie auch hier weitere Parallelen zur Dating-Welt, denn auch hier dachten viele „gutaussehende“ Start-ups und Investoren, dass sie auf den herkömmlichen Weg einen Partner finden und nicht via App. Gelöst haben sie dieses Problem durch die Zusammenarbeit mit einigen Inkubatoren an Universitäten in Europa, da von dort viele Start-ups kommen (Quelle: innovationorigins.com). Diese Inkubatoren an Hochschulen bieten Gründern und Start-ups vor allem Beratung und Räumlichkeiten (Quelle: fuer-gruender.de). 2400 Start-ups sind seit dem Launch der Plattform im März 2018 bei FundsUp verifiziert worden, sowie circa 800 Investoren aus dem privaten und staatlichen Sektor (Quelle: medium.com).

Viele Experten betonen die Wichtigkeit einer solchen Plattform, um den Prozess der Förderung von Start-ups zu beschleunigen und zu optimieren. Gerade auch in der aktuellen Situation der COVID-19-Krise, treffen die Beschränkungen viele Start-ups finanziell kritisch, da sie oft keinen Puffer haben, und Fundsup kann dem zu einem gewissen Maße entgegenwirken, indem sie weiter auf interessante Start-ups aufmerksam machen (Quelle: fundsup.co). 

Wie findet ihr das Konzept von Fundsup? Meint ihr, dass solche Matchmaking-Plattformen in Zukunft in weiteren Lebensbereichen auf uns zukommen werden? Wir sind gespannt auf eure Antworten!