Klimakrise und globale Erwärmung sind schon längst keine selten gebrauchten Begriffe mehr, wie sie einzelne Umweltaktivisten in provokanten Aktionen benutzen, um auf signifikante Probleme unserer geschätzten Heimat Erde aufmerksam zu machen. Längst sind durch klimabedingte Tatsachen wie das schnelle Schmelzen der Pole, rekordverdächtige heiße Sommer, eine jährlich steigende Erderwärmung bis zum einem nicht mehr weit entfernten „point of no return“auch vermehrt Wissenschaftler, Politiker und Menschen wie du und ich auf die Problematik aufmerksam geworden. Von Umweltbewegungen wie Greta Thunbergs‘ „Fridays for Future“ oder „Extinction Rebellion“, welche auf die Gefahr, in der unser Planet schwebt, aufmerksam machen, hat bestimmt der ein oder andere schon gehört. Die Ansichten darüber, welche Faktoren am besten zu verändern sind, um die Krise einzudämmen sind so vielfältig wie auch umstritten. So gibt es länderübergreifende Klimaprotokolle und internationale Vereinbarungen wie das Pariser Abkommen, um das Problem möglichst global anzugehen. Auch ist nicht zu unterschätzen, dass jeder Mensch mit seinen täglichen Entscheidungen Einfluss auf unsere Umwelt nehmen kann. Sie reichen von der Empfehlung zu einer rein pflanzlichen Ernährung, um den CO² Ausstoß, welcher durch die Massentierhaltung enorm hohe Werte erhält, einzudämmen, bis hin zum Verzicht auf Flüge zu Reisezielen jeglicher Art, um dasselbige zu erzielen. So interessant die Auseinandersetzung und der Einfluss mit den Ursachen und individuellen Möglichkeiten auf verschiedenen Ebenen auch ist, so sollte sich diesbezüglich jeder selbst ein umfassendes Bild darüber machen und entsprechende Quellen hinzuziehen. Ich habe mir jedoch thematisch dazu passend, einige technische Innovationen und vielversprechende Ansätze angeschaut, um dem Problem zu begegnen.
Um dem CO² Ausstoß entgegenzuwirken, der einen ausschlaggebender Verstärker für die Erderwärmung darstellt, hat das britische Unternehmen BioMitech sogenannte Roboterbäume „BioUrban“ entwickelt. Dabei nehmen die künstlichen Bäume kontaminierte Luft aus ihrer Umgebung auf und wandeln sie, ebenso wie ein echter Baum, in saubere Luft um. In ihrer Wirkungsweise imitieren sie demnach die Natur. Laut Unternehmen filtert die Technologie dabei vor allem die Gase Kohlenstoffdioxid, Kohlenstoffmonoxid und Stickstoff, aber auch Feinstaub zu verschiedenen Graden. Die Luftverschmutzung wird von Mikroalgen aufgefangen und mithilfe von Sonnenlicht in Sauerstoff sowie Biomasse umgewandelt. Die entstandene Biomasse wird zu einem späteren Zeitpunkt als Biotreibstoff, Dünger oder zur Energieerzeugung eingesetzt. Solch ein technologischer Baum hat die Kapazität, die Arbeit von mindestens 41 und bis zu 2700 Bäumen zu leisten. Dabei soll er jedoch keinesfalls die Natur ersetzen, sondern insbesondere in urbanen Gebieten eingesetzt werden, in denen es schwierig ist, echte Bäume zu pflanzen. Die Bäume gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Ob sie dabei unbedingt ästhetisch sind und ins Stadtbild passen, ist wohl Geschmackssache. Zukünftig sind jedoch zum Beispiel „Bio Parking“ – Fahrradparkplätze und „Bio Bus Stop“ – Haltestellen geplant, die selbiges Ziel und Prinzip der CO² Reduktion verfolgen, sich jedoch deutlich unauffälliger in die urbane Landschaft eingliedern lassen (Absatz Quelle: biomechatronics.uk).
Ein Projekt mit dem gleichen Ansatz findet man auch in Deutschland. Hier hat die Firma „Green City Solutions“, gegründet 2014 durch vier Studenten aus unterschiedlichen Disziplinen, den sogenannten „City Tree“ entwickelt. Es handelt handelt sich hierbei um vertikal ausgerichtete Pflanzenwände, die mit Moos-Kulturen besetzt sind. Verschiedenste Moosarten filtern dabei laut Unternehmen bis zu 80% des Feinstaubs und produzieren gleichzeitig Sauerstoff. Eine Besonderheit dieser City Trees ist die Verbindung mit der Internet-of-Things-Technologie. Sie erlaubt u.a. den Zugriff auf Umweltdaten in der Umgebung der Bäume und ermöglicht somit eine Optimierung der Versorgung. Inzwischen findet man City Trees überall auf der Welt und Abnehmer solcher sind insbesondere Städte und Gemeinden sowie Unternehmen. Ein besonderer Kniff der City Trees ist, dass sich diese Bäume durch automatische Bewässerungssysteme selbst versorgen können und dadurch insgesamt nur wenig Pflege benötigen. Zusätzlich sind sie mit Sensoren, Hard- und Software ausgestattet und können somit von außerhalb überwacht und versorgt werden. Die Ausstattung mit Technologie erlaubt zudem eine Nutzung der CityTrees als Werbefläche und WLan Hotspots. Auch eine einfache Sitzgelegenheit bieten diese Bäume.
Das Pilotprojekt „Horizont 2020“ umfasst die Implementierung einer neuen City Tree Generation an hoch frequentierten Orten in Berlin, die mit einer umfassenden Evaluation der Wirkung dieser Bäume einher geht. Auch bei dieser Idee geht es nicht darum, die Natur durch künstlich geschaffene Elemente mit ähnlicher Funktionsweise zu ersetzen. Vielmehr sieht sich das Unternehmen als Ergänzung an, um dem Problem der Luftverschmutzung entgegenzuwirken und die Bäume in ihrer wertvollen Arbeit der Luftfilterung zu unterstützen. (Absatz Quelle: https://greencitysolutions.de/)
Eine äußerst spannende Methode um den Kohlendioxidanteil in der Luft zu verringern, hat sich das finnische Unternehmen „Solar Foods“ ausgedacht. Es hat das Protein „Solein“ entwickelt, welches, einfach ausgedrückt, aus Luft gemacht wird. Die Redewendung „von Luft und Liebe leben“ bekommt hier also eine ganz neue Bedeutung. Obwohl die Idee noch sehr nach Science-Fiction klingt, könnte sie schon bald Normalität werden. Solein besteht zum größten Teil aus Kohlendioxid. Dieses wird ganz einfach aus der Umgebungsluft gefiltert. Weitere benötigte Elemente im Herstellungsprozess sind Wasserstoff, Stickstoff, Mineralien und Mikroorganismen. Der Wasserstoff wird zunächst per Elektrolyse mit Solarstrom hergestellt, einem sauberen nachhaltigen Verfahren der Energiegewinnung. Anschließend wird er zusammen mit dem gefilterten Kohlenstoff in einen Bioreaktor gegeben, in dem beides den dort enthaltenen Wasserstoff-oxidierenden Bakterien als Futter dient. Diese erzeugen aus einem Fermentierungsprozess letztendlich das Proteinpulver.
Das „Power-to-Food“ Verfahren soll im kommenden Jahr erstmals auf den Markt kommen. Durch den hohen Proteingehalt des Pulvers ist eine vielfältige Einsetzbarkeit im Lebensmittelbereich denkbar. So könnten beispielsweise Joghurts oder Protein-Shakes verbessert werden. Allgemein könnte es als Nahrungsergänzungsmittel auf vielfältige Art und Weise gehandelt werden. Positiv hervorzuhebende Aspekte Soleins sind insbesondere die geringen Ressourcen in der Herstellung des Proteins. So wird beispielsweise vielfach weniger Wasser benötigt als bei der Herstellung von Fleisch und sogar von Soja. Saubere Technologien im Herstellungsprozess sind ein weiteres Plus und das primäre Ziel, den CO² Gehalt weltweit zu verringern, könnte erreicht werden. In welchem Ausmaß das global entscheidend ist, um wirklich signifikante Veränderungen zu bewirken, bleibt, wie bei allen Methoden der Kohlenstoffdioxidreduzierung, abzuwarten. Ebenso, wie sich zeigen wird, wie verträglich das Protein für den Menschen ist und ob man es überhaupt ansprechend zum Verzehr zubereiten kann. Ausprobieren werde ich es aber allemal und ich bin gespannt, wohin uns diese Entwicklung führen wird. (Absatz Quelle: www.basicthinking.de )
Angeführte Ansätze sind nur einige wenige Beispiele, um den Kohlenstoffdioxidgehalt in unserer Atmosphäre zu senken. Kennt ihr weitere tolle Ideen und Innovationen, die uns helfen, unsere Erde zu schützen? Teilt sie mir doch gerne mit.