(Quelle: Vinn:Lab)
Lampen, Heizungsthermostate und ganze Smart Home Systeme, wie das Apple HomeKit und Amazon Echo, werden immer häufiger in Haushalten eingesetzt. Sie erleichtern das Management von Sicherheit, Audio, Heizung und Sauberkeit für Haus- und Wohnungsbesitzer und sparen zudem Zeit und Kosten. Doch die zunehmende Automatisierung des Haushaltes ist nicht nur auf „drinnen“ begrenzt. Auch im Bereich des Gartens gibt es immer mehr technologische Innovationen, um diesen zu automatisieren und smart, bzw. intelligent, zu steuern. In diesem Beitrag wollen wir euch einige dieser Möglichkeiten für das Smart Gardeningvorstellen, die die Gartenarbeit erleichtern können.
Der Garten ist in Deutschland sehr bedeutend, 2016 wurden gut 18 Milliarden Euro für Pflanzen, Geräte, etc. ausgegeben und für viele ist die Arbeit im Garten nahezu eine Entspannungstherapie, daher ist das Überlassen von wichtigen Arbeiten an technische Systeme für einige Menschen eine Überwindung (Quelle: heise.de). Trotz nicht zu leugnender Vorarbeit bzw. Planung, die an einigen Stellen für das Smart Gardening nötig ist, lohnt sich besonders die zeitliche und finanzielle Ersparnis auf Dauer. Eine erste Grundvoraussetzung für das Smart Gardening ist hier ein gartentauglicher WLAN-Repeater, da das Signal zumeist nicht aus dem Haus ausreichend weit in den Garten sendet (Quelle: heise.de). Es macht außerdem Sinn das Projekt Smart Garden im Frühjahr anzufangen, denn über den Winter gehen oft Pflanzen ein und es ist eine neue Planung des Gartens nötig, da bietet sich der Umstieg auf smarte Produkte besonders an. (Quelle: heise.de)
Eine der wohl ältesten und bis jetzt renommiertesten Lösungen des Smart Gardens ist der Mähroboter. Er ersetzt den lauten Rasenmäher, der entweder ein lästiges Kabel durch den ganzen Garten oder Benzin benötigt. Der Aufwand vor Inbetriebnahme ist überschaubar, Beete und andere Hindernisse müssen jedoch mit Begrenzungssteinen abgegrenzt werden und der Mähroboter speziell für den zu mähenden Garten programmiert werden. Je verwinkelter der Garten, je höher der Aufwand bei der Installation. Daher ist diese smarte Lösung am besten für ebene und freie Rasenflächen geeignet (Quelle: mein-gartenexperte.de). Die Anschaffungskosten sind zumeist höher als bei einemherkömmlichen Mäher, jedoch ist der Mähroboter effizienter und stromsparender, lädt sich von selbst wieder auf und mäht komplett autonom und leise (Quelle: mein-gartenexperte.de). Der Mähroboter erkennt mit Hilfe von Begrenzungsdrähten, die je nach Begebenheiten unterirdisch oder überirdischverlegt werden, oder GPS-Navigation Hindernisse und Grenzen. Zudem haben die meisten Modelle Sensoren, die z.B. bei Menschen oder Tieren im Weg den Roboter stoppen. Einer der größten Vorteile ist, dass man den Einsatz von Mährobotern nach Belieben zeitlich einstellen kann und z.B. ganze Wochenpläne erstellen kann (Quelle: mein-gartenexperte.de).
Da Rasen aber nicht nur gemäht werden muss, sondern auch Wasser zum Wachsen benötigt, genau wie alle anderen Pflanzen im Garten auch, werden immer häufiger Bewässerungssysteme genutzt. Hierbei gibt es verschiedene Herangehensweisen. Zudem ist der Installationsaufwand am Anfang oft sehr hoch und benötigt viel Planung, da hier nicht nur der Aufbau des Gartens eine Rolle spielt. Verschiedene Pflanzen brauchen verschiedenen viel Wasser, daher bietet es sich auch hier an im Frühjahr eine solche smarte Bewässerungsanlage einzubauen, oder gar bevor der Garten überhaupt angelegt wird. Es gibt einerseits die Möglichkeit sich das System selber aus verschiedenen Komponentenzusammenzustellen, hierbei muss jedoch auf Komptabilität der einzelnen Teile geachtet werden, oder man entscheidet sich für ein Komplettsystem. Diese Auswahl muss je nach Größe und Beschaffenheit des Gartens getroffen werden, ähnlich wie beim Mähroboter. Nach erfolgreichem Einbau ist die Zeitersparnis bei der Pflege, gerade bei großen Gartenflächen, jedoch enorm. Wer einen stressigen Alltag hat kann besonders im Sommer oft nicht die nötige Zeit aufwenden, die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen zu berücksichtigen. Ein smartes Bewässerungssystem hingegen kann so eingestellt werden, dass es in verschiedenen Bewässerungszonen zu verschiedenen Zeiten in unterschiedlicher Stärke bewässert (Quelle: inside-digital.de). Außerdem braucht man sich so auch im Urlaub keine Sorgen zu machen, dass die Pflanzen vertrocknen könnten. Die meisten Komplettsysteme, wie z.B. die von Gardena, arbeiten durch ein Mircro-Drip-System, welches eine wassersparende Tropfbewässerung durch in den Beeten verlegte Schläuche ermöglicht (Quelle: amazon.de, Gardena). Die einzelnen Komponenten der Systeme kommunizieren über kleine smarte Computer in Form von Ventilen, die an einen Brunnen oder Wasserhahn angebaut sind und sich via App steuern lassen (Quelle: inside-digital.de). Man kann so sogar von unterwegs seine Bewässerung einstellen. Zudem können einige neuartige Systeme bereits die Bodenfeuchtigkeit messen, sowie das Wetter mit einbeziehen, und so eine Überwässerung vorbeugen (Quelle: inside-digital.de).
Ein solches System kann man sich auch in kleiner Variante mit den entsprechenden technischen Kenntnissen und Materialien selber bauen. Unser Greenspace-Team im Vinn:Lab hat ein solches automatisches System als Bewässerung für die Beete auf der Terrasse gebaut. Zusätzlich verfügt es über einen Bodenfeuchtigkeitsmesser, der in Echtzeit grafische Daten per WLAN an den Computer sendet. Die Feuchtigkeitsmessung funktioniert durch einen Widerstand, je mehr Feuchtigkeit zwischen den Elektroden ist, je besser fließt der Strom. Weitere Informationen dazu könnt ihr auf unseren Social-Media-Kanälen beim Greenspace-Team bekommen.
Einige Pflanzen brauchen jedoch nicht nur Wasser zum Wachsen, sondern oft auch Düngemittel. Dieses lässt sich durch das Kompostieren von Bioabfällen und Grünschnitt selber herstellen. Für eine optimale Verrottung müssen im Kompost zwischen 55 und 65 Grad herrschen und keinesfalls unter 30 oder über 70 Grad, denn sonst funktioniert der Prozess nicht optimal und es kommt z.B. zu unangenehm riechender Ammoniak-Bildung (Quelle: inside-digital.de).Auch um die Temperatur des Kompostes zu überwachen, gibt es smarte Lösungen. Zum Beispiel von der Firma Quanturigibt es spezielle Sensoren, die Messdaten an eine App übermitteln und in einer Cloud speichern. Lösungen von SensorPush können zusätzlich noch die Feuchtigkeit des Kompostes messen und Alarme senden, wenn die Werte zu sehr schwanken oder zu stark vom gewünschten Richtwert abweichen. Sensoren von Gardena können zudem die Lichtverhältnisse einschätzen, daher können sie auch bei der Standortwahl helfen (Quelle: inside-digital.de).
Apropos Gerüche, Thomas Hausmaninger vom Nationalen Institut für Messtechnik (VTT MIKES) in Espoo, Finnland,forscht mit seinen Kollegen an einem Laserspektrometer, welches Strahlen verschiedener Wellenlängen über Pflanzen schickt und so durch unterwegs angetroffene Gasmoleküle die Bedürfnisse der Pflanzen ermitteln kann (Quelle: heise.de). Denn laut Hausmaninger schicken Pflanzen Signale in Form von Gasen, die Informationen über Licht, Wasser, Temperatur, Nährstoffe und Kohlendioxidgehalt der Pflanze liefern können (Quelle: heise.de). Die Laserspektrometer von Hausmaningerund seinen Kollegen können so dazu beitragen, dass die Umgebung, in der die Pflanzen wachsen, an sie angepasst werden kann und so Ernteausfälle verhindert werden könnten (Quelle: heise.de).
Auch für den Indoor-Garten gibt es mittlerweile smarte Lösungen, die das ganze Jahr über frisches Gemüse, Kräuter oder schöne Blüten wachsen lassen. Neben gekauften oder selbst gebauten Bewässerungssystemen, gibt es auch Komplettsysteme, wie die Click and Grow Systeme von der Firma Emsa. Hier werden Pflanzkapseln in das Indoor-Beet gesetzt, die mit Hilfe von automatischer Bewässerung und dem LED-Wachstumslicht optimal gedeihen können (Quelle: amazon.de).
Smart Gardening bringt also viele Vorteile mit sich, die auf Dauer viel Zeit und Kosten sparen können, wenn man vorher gewillt ist das Sortiment von Bau- und Elektromärkten zu durchsuchen, die Arbeit für die Planung und Installation aufzubringen und die oft hohen Anschaffungskosten zu tragen. Was meint ihr zum Konzept des Smart Gardenings? Lasst es uns gerne wissen!