Die perfekte Belichtung auf Fotos hinzubekommen, ist selten leicht. Gerade wenn es später wird und das Tageslicht verschwindet, oder generell nachmittags in den Wintermonaten, gestaltet sich eine gute Belichtung für Fotos schwierig. Bei einem Fotografen auf Instagram habe ich zum ersten Mal ein Ringlicht gesehen. Ringlichter haben, wie der Name schon impliziert, im Kreis angeordnete Leuchtmittel, die das Licht sehr schön und gleichmäßig auf das zu fotografierende Objekt werfen. Gerade im Bereich der Porträtfotografie sind sie sehr beliebt, aber auch für das Fotografieren von kleineren Objekten können sie gut genutzt werden. Leider sind qualitativ hochwertige und größere Ringlichter sehr teuer. Deshalb bin ich auf die Idee gekommen mir einfach eins selbst zu bauen. Es sieht nicht so wunderschön aus, wie ein gekauftes, die Ergebnisse sind aber toll und es ist deutlich preiswerter.
Um selber ein Ringlicht zu bauen braucht man:
- Einen großen Blumenuntersetzer mit hohem Rand -> Durchmesser ist auch der eures Ringlichts (meiner ist circa 60cm, wie dieser hier https://www.real.de/product/328663550/?kwd=&source=pla&sid=23490651&gclid=Cj0KCQjw0rr4BRCtARIsAB0_48M3nZ2_AG4EzxX_ZfQLvsp53vqtvO_LU4SsZfkVv7af3Jj2AKJYohgaAlnTEALw_wcB)
- Eine 3 Meter LED-Leiste (ich habe eine warm-weiße genommen, kalt-weiß ist jedoch auch möglich oder eine sogar mit Farbwechsel)
- Circa 2 Meter leicht reflektierendes Gewebeband oder wahlweise Spiegelfolie
- Eine Bauklemme
- Ein Stativ oder etwas anderes, wo das Ringlicht ran geklemmt werden kann
- Eine Stichsäge/ Handsäge
- Eine Bohrmaschine
- Kabelbinder
- Lötkolben, Lötzinn und 10-15cm isoliertes Kabel (kann auch wiederverwendetes sein)
Ihr beginnt den Bau des Ringlichts mit dem Ausschneiden der Innenfläche des Blumentopfuntersetzers. Dazu orientiert Ihr euch am äußeren Rand und lasst von diesem mindestens 5-10cm Abstand. Dazu nutzt ihr am besten die Stich- oder Handsäge, um einen Start für die Säge zu haben bohrt ihr mit einem großen Bohrer ein Loch in den Untersetzer und setzt dort die Säge an. Da es sich jedoch um Plastik handelt, ist etwas Geduld nötig und scharfe Kanten müsst ihr ggf. mit einer Feile noch etwas abrunden. Wenn ihr damit fertig seid, habt ihr nur noch den Außenring übrig.
Als nächstes bringt ihr die LED-Leiste im vorderen Bereich des Rings an. Der vordere Bereich ist der, wo der Ring breiter ist. Ihr solltet sie nur einmal entlang des inneren Randes kleben. Wenn ihr dies getan habt, müsst ihr die LED-Leiste an der nächsten Schnittstelle (gekennzeichnet mit einem Scherensymbol) vom Rest trennen und mit dem Lötkolben die Kontakte an das Kontrollstück bzw. Netzteil löten, damit das Licht funktioniert. Jede Lötstelle wird mit einem Stück Kabel mit der gegenüberliegenden verbunden. Der Rest der Innenseite des Rings, der nicht mit dem LED Band beklebt ist, wird mit Gewebeband oder Spiegelfolie beklebt, damit das Licht reflektiert wird. Der nächste Schritt ist die Befestigungsmöglichkeit des Ringlichts für Stative o.Ä. Hier habe ich mich für eine Bauklemme entschieden, die man an ein Stativ Klemmen kann. Für diese habe ich ein Loch in den Ring gebohrt, da wo laut dem Kabel unten ist, und zusätzlich ein Loch in die Klemme, da wo ihr sie am Ringlicht befestigen wollt. Anschließend wird die Klemme mit Kabelbindern am Ringlicht befestigt. Das war es auch schon!
Hier ein paar Bilder vom fertigen Ringlicht:
Mein selbstgebautes Ringlicht begleitet mich nun seit circa drei Jahren und leistet hervorragende Dienste. Für Profifotografen reicht die Lichtstärke sicher nicht aus und die Optik sieht eben nach DIY-Projekt aus, aber für den Hobbybereich finde ich es eine tolle und günstige Alternative.
Was sagt ihr zu dieser Idee? Habt ihr DIY-Ideen? Schreibt uns gerne einen Kommentar!