Emissionsfrei, aber dafür mit Wasserstoff – Die Zukunft des Fliegens?

Der Flugzeughersteller Airbus hat Ende September die ersten emissionsfreien Verkehrsflugzeugmodelle der Welt vorgestellt. Die drei Modelle sollen bis Ende 2035 zum Einsatz kommen und Wasserstoff als primäre Energiequelle (Quelle: innovationorigins.com). Die Konzeptreihe hat Airbus passend zum Ziel emissionsfreies Fliegen umsetzbar zu machen „ZEROe“ genannt. Für die Umsetzung will Airbus bis 2035 die verschiedenen aerodynamischen Konfigurationen der Prototypen untersuchen und mit den Ergebnissen das erste emissionsfreie Verkehrsflugzeug fertig konzipiert haben. Der Airbus-CEO Guillaume Faury beschreibt die Vorstellung dieser Konzepte als einen historischen Moment für die kommerzielle Luftfahrt und Airbus wagt dadurch eine mutige Vision, die die Entwicklung in Richtung emissionsfreie Luftfahrt vorantreiben soll (innovationorigins.com).  Außerdem spricht Faury von einem hohen Potential des Einsatzes von Wasserstoff in der kommerziellen Luftfahrt, sowohl in synthetischen Kraftstoffen als auch primäre Energiequelle. Wasserstoff gilt jedoch nicht nur in der Luft- und Raumfahrt als Kraftstoff der Zukunft, sondern auch in vielen anderen Industriezweigen, denn durch eine Umstellung von herkömmlichem Kraftstoff können Klimaziele eingehalten werden. 

Die drei vorgestellten „ZEROe“ Konzepte von Airbus (Quelle: innovationorigins.com)

Die drei vorgestellten Konzepte sind äußerlich komplett unterschiedlich, da sie wie bereits erwähnt verschiedene aerodynamische Konfigurationen verkörpern. Das erste Konzept ist eine Turbofan-Konstruktion, die für 120 bis 200 Passagiere konzipiert wurde. Die Reichweite beträgt ca. 3700 Kilometer. Als Antrieb wird ein modifiziertes Gasturbinenwerk, dass statt Düsentreibstoff Wasserstoff verbrennt. Der flüssige Wasserstoff wird hinter dem Druckschott gespeichert und von da aus verteilt (Quelle: innovationorigins.com). Das zweite Konzept ist eine Turboprop-Konstruktion. Es ist für 100 Personen konzipiert und das Triebwerk funktioniert genau wie beim ersten Konzept. Das zweite Konzept ist mit einer Reichweite von ca. 1850 Kilometern für Kurzstreckenflüge konzipiert. Das wohl interessanteste Konzept ist Nummer drei. Das „Blended-Wing-Body”-Konzept ist für 200 Personen konzipiert und die Reichweite ist ähnlich der von Nummer eins. Durch die Flügel, die mit dem Rumpf verschmelzen, bietet das Konzept zahlreiche neue Möglichkeiten zur Wasserstoffspeicherung und -verteilung, sowie für die Sitzplatzanordnung in der Kabine (Quelle: innovationorigins.com).

Für das Erforschen und schlussendliche in den Dienst stellen der Konzepte, benötigt es laut Faury entschlossenes Handeln von allen Akteuren des Luftfahrtökosystems. Zudem benötigt man eine komplette Umstellung der Infrastruktur auf den Flughäfen auf der gesamten Welt, um den Wasserstofftransport und die Betankung der Flugzeuge sicher und effizient zu gewährleisten (Quelle: innovationorigins.com).