Think: Make: Share. – das gelebte Motto des ViNN:Labs, dem Makerspace der Technischen Hochschule Wildau. Innovative Technologien wie 3D-Drucker, Lasercutter, Geräte zur Textilverarbeitung und viele weitere Werkzeuge laden zum kreativen Arbeiten und „Machen“ ein. Der Share-Gedanke zeigt sich dabei nicht nur in der gemeinsamen Nutzung der Ausstattung, sondern insbesondere im Umgang mit Software, Hardware und dem offenen Austausch von Wissen. Der Makerspace als Raum für Innovation bietet damit die optimale Umgebung für Experimente und gemeinsames Lernen.
Was ist Open Source Software?
Der erste Schritt in vielen Projekten beginnt mit der Auswahl der richtigen Software – beispielsweise zur Erstellung von 3D-Modellen oder Vektorgrafiken. Hier bietet Open Source Software eine barrierefreie Lösung: Programme mit offenem Quellcode, die in der Regel kostenlos genutzt und – je nach Lizenz – sogar angepasst und weiterverbreitet werden dürfen.
Der Gedanke der freien Software entstand bereits in den 1980er-Jahren und ist heute ein zentraler Bestandteil der Maker- und DIY-Bewegung. Ein großer Vorteil daran, alle können die Software für individuelle Projekte nutzen, lernen und unabhängig vom Ort kreativ sein. Die Open Source Software findet sich in allen Bereichen des Makerspaces wieder. Sei es für 3D-Konstruktion bspw. über Freecad, das Vektorprogramm Inkscape zur Dateierstellung für den Lasercutter oder natürlich auch die Arduino IDE zur Mikrocontroller-Programmierung. Ebenfalls häufig im Einsatz ist Blender als Software für Animation und Simulation.
Dank der großen und aktiven Community gibt es zu fast jeder Software zahlreiche Tutorials, Foren und Austauschmöglichkeiten, in denen Probleme diskutiert und kreative Workarounds geteilt werden. So wird gemeinsames Lernen nicht nur möglich, sondern aktiv gelebt.
Open Source Hardware – Technik zum Weiterdenken
Überträgt man das Prinzip von Open Source auf Hardware, bedeutet das: Konstruktionsdaten, Schaltpläne, Materiallisten oder CAD-Dateien sind frei zugänglich. So können Geräte nachgebaut, verändert oder verbessert werden – ganz im Sinne einer offenen Innovationskultur.
Ein bekanntes Beispiel ist der Arduino, eine weit verbreitete Mikrocontroller-Plattform, die sowohl in der Lehre als auch in DIY-Projekten verwendet wird. Auch die Website Thingiverse.com steht sinnbildlich für Open Source Hardware: Dort finden sich tausende Modelle und Baupläne – die meisten davon mit handelsüblichen 3D-Druckern umsetzbar. Viele Kreative stellen ihre Entwürfe unter freien Creative-Commons-Lizenzen zur Verfügung und ermöglichen so eine stetig wachsende Vielfalt an Ideen und Anwendungen.
Offen. Nachhaltig. Gemeinschaftlich.
Open Source steht nicht nur für technischen Fortschritt, sondern auch für eine neue Form des Zusammenarbeitens. Weg von geschlossenen Innovationsprozessen – hin zu einer offenen Community, in der Schwächen identifiziert, Lösungen entwickelt und Ideen kollektiv weitergedacht werden.
Zugleich fördert der Open-Source-Ansatz nachhaltige Produktionswege: Der Einsatz recycelter Materialien, modulare Bauweisen oder Reparierbarkeit rücken zunehmend in den Fokus. Das ViNN:Lab unterstützt diese Entwicklung, indem es nicht nur vielfältige Geräte bereitstellt, sondern auch Know-how, Videotutorials (youtube.com/vinnlab) und frei zugängliche Softwarelösungen vermittelt – für die kollaborative Umsetzung kleiner wie großer Projekte.
Weiterführende Informationen:
Informationen zum ViNN:Lab der TH Wildau: https://www.th-wildau.de/vinnlab
Informationen zur Forschungsgruppe Innovations- und Regionalforschung der TH Wildau: https://www.th-wildau.de/fg-innovation