Pimp my Trike

Was ist ein Trike? Rechtlich, so die Definition des ADAC, werden Trikes als Fahrzeuge mit einer einspurigen Achse vorne und einer mehrspurigen Achse hinten definiert, wobei die Querkräfte auf den Fahrzeuglenker bei Kurvenfahrt nicht durch die Neigung des Fahrzeuges ausgeglichen werden.  Die Wildauer Maschinenwerke mit Prof. Dr. Stefan Kubica und drei Studierenden waren Mitte September im ViNN:Lab der TH Wildau, um  bis Januar 2022 das Projekt „Pimp My Trike“ zu realisieren.

Die Wildauer Maschinen Werke (WMW) wurden 2017 als Lern-, Forschungs- und Transferplattform für digitale Kompetenzen der TH Wildau gegründet. „Ziel“, so sagt Prof. Dr. Stefan Kubica, „ist die Zusammenführung aller relevanten Akteure an der TH Wildau, um gerade im Bereich digitaler Aspekte eine gemeinsame, dauerhaft laufende Projektfallstudie zu entwickeln und gleichzeitig eine Marke mit hohem Identifizierungspotential zu schaffen.“ Einen besonderen Schwerpunkt der Wildauer Maschinen Werke bildet das Testfeld Autonomes Fahren. Hier werden Modell-Trucks im Maßstab 1:14 mit diversen Sensoriken zur Erfassung des Fahrzeugumfeldes sowohl in Echtzeit als auch zur Kommunikation mit relevanten Verkehrspartnern (Fahrzeuge, Ampelanlagen etc.) ausgestattet. Ferner wird dabei die Längs- und Querführung der Trucks so umgebaut, dass über entsprechende Algorithmen innovative Fahrfunktionen programmiert und modelliert werden können.

Dieses Versuchsmodell soll nun auch für das Projekt „Pimp My Trike“ angewandt werden, mit dem eher umgangssprachlichen englischen Verb „to pimp“ mit der Bedeutung das ein sog. Trike nun effektvoller, auffälliger, glanzvoller gestaltet wird. Oder konkret: aus verschiedenen Dreirad-Modellen soll nun ein Van mit vier Rädern werden. Mittels 3D-Druck im ViNN:Lab der TH Wildau. Das Gehäuse des Vans wird mit dem FDM-Druckverfahren realisiert, für filigrane Bauteile steht ein SLA-Drucker zur Verfügung und die Bodenplatte des Prototypen wird im Lasercutter aus Acrylglas geschnitten.

Aufgrund des hohen Bedarfs an Fahrzeugen für die Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen (FAS) wurde auf eine Modellflotte von Fahrzeugen aus dem Handel zurückgegriffen. Aus diesen Fahrzeugen werden die elektronischen Komponenten entnommen und diese sollen auf die Anforderungen der neuen FAS-Elektronikgeneration angepasst und hierbei auch konstruktiv komplett überarbeitet werden. „Es entstand die Idee der Studierenden, möglichst nachhaltig die einzelnen Bauteile der dreirädrigen Fahrzeuge zu nutzen und diese in ein WMW-angepasstes 3D-gedrucktes Design mit vier Rädern zu überführen. Hierdurch gehen die Bestandteile der zugekauften Fahrzeuge in den neuen Fahrzeugen der WMW-Familie auf“, so Prof. Kubica.

Man darf die Alltäglichkeiten und Risiken aber nicht unterschätzen, auch im Bereich des progressiven 3D-Drucks: „Beim 3D-Druck spielen verschiedenste Parameter eine Rolle. Material, Temperatur und natürlich auch die Bauteilgeometrie. Erst wenn alles zusammenpasst wird der 3D-Druck erfolgreich sein.“, sagt Isabel Weidlich, Mitarbeiterin im ViNN:Lab der TH Wildau und Ratgeberin für das Vorhaben der Wildauer Maschinen Werke zur Gestaltung und Produktion des geplanten Mini-Vans im Maßstab 1:14.

Bis Ende Januar 2022 soll das fertige Produkt von „Pimp My Trike“ „vom Band laufen“ respektive „fertig ausgedruckt sein“.

Mehr Informationen zu den Wildauer Maschinen Werken:

https://www.th-wildau.de/wildauer-maschinen-werke/